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Ausblick auf 2021/22

Bamberg, 17.März 2021

Die Corona-Pandemie hat einen gehörigen Strich durch die Planung unserer Jubiläumsfeierlichkeiten gemacht. So wird es keine zielgenaue Jubiläumsfeier "50 Jahre" geben, es werden eher "51 1/2" Jahre sein, vielleicht könnte man es auch "50Plus" nennen!

Eine entsprechende Pressemeldung sähe dann so aus:

Seit nunmehr über 50 Jahren sind im Erzbistum Bamberg Ständige Diakone tätig. Am 30. März 1970 weihte der damalige Erzbischof DDr. Josef Schneider in der Nürnberger Pfarrkirche St. Michael mit Philipp Herrmann den ersten verheirateten Mann zum Ständigen Diakon mit Zivilberuf. „Die Diakonia ist neben der Liturgie und der Verkündigung einer der drei Grundvollzüge der Kirche“, meint der Bischöflich Beauftragte für den Ständigen Diakonat im Erzbistum Bamberg, Domkapitular Hans Schieber. Für diesen Grundvollzug – den Dienst am Nächsten – stehe signifikant der Diakon.

Den Ständigen Diakon – also den Diakonat als eigenständigen Dienst – gebe es in zwei „Formaten“, so Schieber: Der Diakon im Hauptberuf füge sich nahtlos ein in die Vielfalt aller pastoralen Berufe. Für den Diakon mit Zivilberuf gelte in besonderer Weise, was den Ständigen Diakon von heute auszeichne: Er sei als Mann der Kirche unterwegs in verschiedenen Lebenswelten, vor allem in der Arbeitswelt und der Familienwelt. Das Spezifische seines Dienstes sei, dass er beide Welten mit seiner geistlichen Berufung als Diakon zusammenbringe, sagte Domkapitular Schieber.

Diakone habe es bereits in der Urkirche gegeben. „Ansonsten müsste man heute diesen Dienst erfinden“. Im Laufe der Jahrhunderte habe sich dann der Diakonat zu einer Vorstufe der Priesterweihe zurückentwickelt. Das Zweite Vatikanische Konzil habe den Ständigen Diakonat als eigenständiges Weiheamt in der katholischen Kirche wieder ins Leben gerufen. Ständige Diakone dürfen – im Unterschied zu katholischen Priestern – verheiratet sein, wenn sie dies bereits bei der Diakonenweihe sind.

Im Rahmen des 50+ Jubiläums wird es eine Reihe von Veranstaltungen geben, erläutert Diakon Michael Schofer, der Arbeitsstellen- und Ausbildungsleiter für den Ständigen Diakonat im Erzbistum Bamberg. Eröffnet wird die Jubiläumsfeier am Samstag, 23.Oktober, 9.30 Uhr, mit einem Festgottesdienst mit Erzbischof Dr. Ludwig Schick im Bamberger Dom. Im Anschluss an den Gottesdienst wird im Bamberger Bistumshaus St. Otto eine Ausstellung eröffnet, die dort bis zum 6.November zu sehen ist und anschließend durch zahlreiche Seelsorgebereiche wandert.

Das Jubiläumsjahr wird abgeschlossen mit einem Studientag am Samstag, 30.April 2022 im Nürnberger Caritas-Pirckheimer-Haus. Dazu werden unter anderem Professor Rainer Krockauer aus Aachen und Professor em. Ottmar Fuchs (Tübingen/Lichtenfels) erwartet.

Aktuell gibt es 54 Ständige Diakone im Erzbistum Bamberg. Davon sind 23 als Diakone im Hauptberuf tätig, 7 als Diakone mit Zivilberuf. Das bedeutet, sie üben ihre diakonische Tätigkeit neben einem anderen Hauptberuf aus. 15 Diakone mit Hauptberuf und 9 Diakone mit Zivilberuf sind im Ruhestand. Acht weitere Männer befinden sich aktuell in der Ausbildung, berichtet Arbeitsstellenleiter Diakon Schofer.

Für den Dienst als Ständiger Diakon kommt nur in Frage, wer sich bereits in Kirche und Berufswelt und als Verheirateter in Ehe und Familie bewährt hat. Die Ausbildung zum Ständigen Diakon dauert in der Regel vier Jahre und ist berufsbegleitend. Im ersten Jahr – dem Interessentenjahr – finden sechs ganztägige Treffen statt (immer samstags). Nach dem Interessentenjahr folgt die Aufnahme in den Bewerberkreis mit jeweils sechs Wochenenden (Freitag und Samstag) sowie jeweils einer Studienwoche nach Ostern. Verpflichtend sind zudem der Grund- und Aufbaukurs des Studiengangs „Theologie im Fernkurs“ sowie ein Praktikum in einer Pfarrei. Das Alter der Kandidaten soll zum Zeitpunkt der Weihe zwischen 35 und 55 Jahren liegen. Bei verheirateten Bewerbern müssen die Ehefrauen zustimmen. Unverheiratete Bewerber versprechen den Zölibat.

Der Sprecher der Ständigen Diakone im Erzbistum Bamberg, Diakon Burkhard Farrenkopf warnt angesichts des Priestermangels, Diakone als Ersatzpriester zu sehen, auch wenn sie beispielsweise taufen dürfen, Ehepaare bei der Trauung assistieren und Verstorbene beerdigen. Daher sei jetzt und auch in Zukunft bei der Ausbildung und im Einsatz Ständiger Diakone die spezifisch diakonale Ausrichtung zu beachten:

in einer Netzwerkerfunktion, zum Beispiel durch die Zusammenarbeit und Vernetzung mit Caritas, Diakonie oder anderen professionellen Hilfseinrichtungen, die von Haus aus nahe am Menschen sind und denen manchmal der Kontakt zu den Angeboten der christlichen Gemeinden fehlt;

in einer Brückenbauerfunktion, zum Beispiel durch die Förderung und Begleitung von Menschen, die sich für Randgruppen einsetzen, und durch ein Engagement, das vor allem jene Menschen im Blick hat, die in der Gemeindeseelsorge aus dem Blickfeld geraten sind, also auch Kirchenferne, Zweifler und Gottsucher;

in einer Grenzgängerfunktion, in der gezielt Ausgegrenzte, sozial Schwache und Hilfsbedürftige aufgesucht werden, sodass der christliche Auftrag der tätigen Nächstenliebe durch die Ständigen Diakone in der Kirche Gestalt und Ausdruck bekommt. Der Ständige Diakon erfülle seinen Auftrag „mitten unter den Menschen“ und bringe dabei seine Erfahrungen aus Beruf und Familie mit ein, wobei auch die Ehefrauen diesen Dienst mittragen und den Ständigen Diakon in seinen Aufgaben unterstützen, so Diakon Farrenkopf.